Paragraph 1 der Vereinssatzung benennt die Ziele der „Münchener Künstlervereinigung Scholle“ als „Vereinigung von Künstlern und Kunstfreunden […] zum Zwecke freien, zwanglosen, künstlerischen Schaffens und der Förderung künstlerischer Interessen, insbesondere durch gemeinschaftliche Ausstellung von Kunstwerken und korporativer Beteiligung an Ausstellungen mit eigene Jury und Hängekommission.“Hieraus wird deutlich, dass sich die „Scholle“ primär als Ausstellungsgemeinschaft versteht, nicht aber als stilistisch einheitliche künstlerische Bewegung.&nbsp;Im Eintrag im Vereinsregister von 1903 sind diese zwölf Mitglieder sind genannt: Gustav Bechler, Reinhold Max Eichler, <internallink data-slug="erich-erler" data-label="Erich Erler (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="1">Erich Erler</internallink>, Fritz Erler, Max Feldbauer, <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter Georgi</internallink>, Adolf Höfer, Adolf Münzer, Walther Püttner, Leo Putz, Franz Wilhelm Voigt und <internallink data-slug="robert-weise" data-label="Robert Weise (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="19">Robert Weise</internallink>.&nbsp;Als Ehrenmitglieder sind Professor Paul Hoecker und Dr. Georg Hirth vermerkt.Prof. Paul Hoecker ermutigte als innovativer Lehrer seine Schüler, ihren eigenen Stil zu entwickeln und einen individuellen künstlerischen Weg unabhängig von den herrschenden Lehrmeinungen an der Akademie der Bildenden Künste zu gehen. Dies ist der Kern des Bestrebens der „Scholle“. Hoecker war sicherlich für viele der Scholle-Künstler eine Art Mentor.Das zweite Ehrenmitglied ist der Verleger Georg Hirth (1841-1916), der 1896 die „Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“ – die Zeitschrift <internallink data-slug="jugend-muenchner-illustrierte-wochenschrift-fuer-kunst-und-leben" data-label="Jugend - Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (Story)" data-kind="story" data-internal-id="44">Jugend</internallink> – gegründet hatte.&nbsp;Hirth war einer der wichtigsten Protagonisten der Münchner Kunstszene um 1900. Ihm verdanken viele der Scholle-Künstler ihre Bekanntheit und nicht zuletzt ein regelmäßiges Einkommen als Illustratoren.Max Feldbauer, wohnhaft in der Kaulbachstraße 96 in München, ist im Vereinsregister als „Vorstand“ eingetragen und Franz Wilhelm Voigt, der am Bavaria-Ring 35 lebte, als „Kassier“.&nbsp;Weiter ist in den Akten vermerkt, dass der Verein kein eigenes Vereinslokal hat.<h5>Vereinsjahr 1905</h5>Per Brief kündigt die Künstlervereinigung „Scholle“ am 21. November 1905 dem Amtsgericht München folgende Änderungen mit: Fritz Erler, der ja auch immer wieder als der Wortführer der „Scholle“ bezeichnet wird, hat die Position des ersten Vorsitzenden von Max Feldbauer übernommen. Franz Wilhelm Voigt wird als zweiter Vorstand genannt.&nbsp;Im Unterschied zu 1903 hat die „Scholle“ nun auch ein festes Vereinslokal, das Weinrestaurant Sonnen-Michel in der Münchner Rosenstraße, nahe dem Marienplatz.

Der Eintrag der Künstlervereinigung „Scholle“ ins Vereinsregister erfolgte am 28. März 1903 beim Königlichen Amtsgericht in München.

Scholle

Die „Scholle“: Eintrag ins Vereinsregister

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