Johanna Speckner mit Korallenkette
Otto Weil, Hanna Weil, um 1925, Öl auf Leinwand, 100 x 79 cm, PrivatsammlungOtto Weil war zwei Mal verheiratet. Seine erste Gattin Elvira Herde war 1919 in Folge einer „Gehirngrippe“ verstorben, wie aus der Sterbeurkunde zu entnehmen ist.Am 29. August 1921 heiratete er die Elfenbeinschneiderin, Goldschmiedin und Kunstgewerblerin Johanna Speckner. Mit ihr lebte der Maler in Holzhausen am Ammersee. Mehrmals porträtierte er seine Frau, die kurz Hanna gerufen wurde. Aus der Zeit um 1925 datiert dieses repräsentative Gemälde, das sich noch heute im Familienbesitz befindet. Im gemusterten Sessel aufrecht sitzend, den rechten Arm auf die Lehne gelegt, den aufmerksamen Blick auf den Betrachter gerichtet, erscheint die junge Mutter ruhig, fast würdevoll. Hinter ihr ist schemenhaft die Zimmerwand und die untere linke Ecke eines großen gold-gerahmten Ölgemäldes zu sehen, rechts hinter dem Sessel sieht man die Ecke des Raumes.Mit wenigen roten Akzenten, wie der Kette und dem links unten sichtbaren Fußboden, schafft Weil geschickt komplementäre Kontraste zu den vorherrschenden Grüntönen. Dieser Farbklang wird dominiert durch das changierende Kleid mit dem weißen Kragen im Zentrum des Bildes. Die auffallende lange Korallenkette existiert noch im Familienbesitz.In lockerer Malweise schafft Weil ein ebenso lebendiges, wie repräsentatives Porträt der jungen Frau.Teilen