Blick von Corviglia auf Inn und Albula

Erich Erler: Blick von Corviglia auf Inn und Albula, um 1910, Öl auf Leinwand, 95 x 95,5 cm, Capauliana, Chur, Inv. Nr. 1163, signiert rechts unten 
Fundaziun Capauliana | Online Katalog
Regina M. Fischer
HörfassungGelesen von Regina M. Fischer
Das Erlebnis der Gebirgslandschaft des Oberengadin rund um den Ort Samedan war für Erich Erler die prägende Inspirationsquelle. Hier hielt er sich seit einem Kuraufenthalt 1898 häufig auf. 
Berglandschaften und das Leben der Gebirgsbewohner wurden zu seinen Motiven, mit denen er sich einen Namen machte. Zahlreiche dieser Sujets hat Erich Erler über viele Jahre hinweg mit geringen Variationen wiederholt.Erler gliedert seine Landschaft in drei Zonen. Im Vordergrund grasen drei Ziegen zwischen den Sträuchern, vom erhöhten Betrachterstandpunkt aus fällt der Blick weit ins Land auf das liebliche sonnenbeschienene Tal, das im Hintergrund durch eine Bergkette begrenzt wird. Die Farbigkeit ist im Wesentlichen auf eine Reihe von Grünvaleurs und das Blau der verschatteten Gebirgsregionen begrenzt. Die aufgelöste Malweise erinnert durchaus noch an den Divisionismus Giovanni Segantinis (1858-1899), der ebenfalls mit feinen Pinselstrichen und reiner Farbe seine Berglandschaften aufbaute. 
Erich Erler schafft ein überzeugendes Bild des Lichts und der Natur mit ihrer klaren Gebirgsluft.
Teilen