Lake Scene (1926)

Clara Ewald, Uferpartie am See, 1926, Öl auf Leinwand, Manchester Art Gallery
Hannes Jaenicke
HörfassungGelesen von Hannes Jaenicke
Aus dem Jahr 1926 stammt eine Uferlandschaft von Clara Ewald, die heute in der Manchester Art Gallery zu sehen ist. Bemerkenswert ist zunächst das eher ungewöhnliche hochrechteckige Format, wählen Maler doch im Allgemeinen eher ein querrechteckiges, eher panoramahaftes Bildformat für eine Naturwiedergabe. Die Landschaft erscheint damit stark ausschnitthaft. Vielleicht ging es Clara Ewald um den raschen Wechsel von Sonne und Wolken und deren Spiegelung im leicht gekräuselten Wasser. Das Wasser im Vordergrund, unterbrochen von einem Schilfgürtel, der weit in den See hineinragt, gibt sie in einer lockeren, leicht aufgelösten Malweise wieder. Ewald knüpft damit an die Tradition spätimpressionistischer Freiluftmalerei an.Farblich dominieren unterschiedliche Blautöne des Wassers und des Himmels, unterbrochen vom etwas stumpfen Grün der sommerlichen Vegetation und wenigen orange-bräunlichen Akzenten. Diese bilden einen annähernd komplementären Farbkontrast und steigern somit die Farbwirkung der gesamten Komposition.Das Gemälde kam als Erbe der herausragenden britischen Ärztin Dr. Jane Harriett Walker (1859 –1938), die erstmals die Frischluft-Therapie zur Behandlung von Tuberkulose in England anwandte, in die Sammlung der Manchester Art Gallery.
LITERATURUlbrich, Peter: Kleine Häuser, große Namen. Ein Spaziergang durch das Künstlerdorf Holzhausen, Thalhofen o. J., S. 47.National Portrait Gallery, London, NPG 4911
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