Weil_Otto-Selbstbildnis-um_1925-Oel_auf_Leinwand-50x37cm-Privatsammlung-web.jpg

Selbstbildnis am Ammersee

Otto Weil, Selbstbildnis am Ammersee, o. J., Öl auf Leinwand, 64 x 51 cm, Privatsammlung
Der Maler Otto Weil hat sich mehrere Male selbst porträtiert. Aus Familienbesitz stammt ein Gemälde, das den Maler vor der Kulisse des Ammersees und der dahinter aufragenden Berge zeigt. Direkt am vorderen Bildrand steht Weil, im Format des Brustbilds, dem Betrachter unmittelbar gegenüber. Sein wacher, beobachtender Blick ist aus dem Bild gerichtet, er trifft das imaginäre Bildmotiv, auf das der Maler schaut, ebenso, wie den Blick des Rezipienten.Der obere Bildrand und die rechte Ecke werden durch die grünen Blätter eines Baumes gerahmt, der den Künstler im Vordergrund von der weit dahinter liegenden Landschaft trennt. Über die Felder hinweg, zum Baumbestand am Ufer, führt der Blick weiter über den See ans andere Ufer. Otto Weil erzeugt geschickt einen weiten Zug in die Tiefe. Der Künstler trägt ein gestreiftes Hemd mit schwarzer Fliege, eine gemusterte Weste und einen Hut.In seiner linken Hand, die vom Bildrand angeschnitten ist, hält er einen Skizzenblock, auf dessen Rückseite sich ein Blumenmotiv zeigt. Mit der Rechten führt er ein Zeichengerät, mit dem er sein Bildmotiv aufnimmt. Hier zeigt sich der Maler bei der Arbeit in seiner selbstgewählten neuen Heimat am Ammersee, die ihm zahlreiche Anregungen bot. Das Bild weist unterhalb des linken Auges eine Beschädigung auf, was der Wirkung dieses überaus frischen und ausdrucksstarken Selbstbildnisses jedoch keinen Abbruch tut.
Teilen