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Eduard Selzam war der erste Künstler, der sich am Westufer des Ammersees niederließ. Möglicherweise war er es, der Professor Paul Hoecker, „den ersten modernen Lehrer“ der Akademie der Bildenden Künste München, und den Bildhauer Mathias Gasteiger für die Landschaft rund um Utting und Holzhausen begeisterte.

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Im Jahre 1889 wird nach dem Tode des Postwirts das Anwesen an dessen einzigen Sohn Otto Steininger übergeben. Laut Übergabevertrag erhält Agathe ebenso wie ihre zwei Schwestern neben der Aussteuer ein Elterngut von rund 3000 Mark – für damalige Verhältnisse und in diesen Kreisen eine relativ üppige Mitgift.Am 20. Dezember 1889, nach anderen Angaben am 18. Januar 1890, heiraten Agathe und Eduard. Bis zum Bezug ihres eigenen Heimes 1890 wohnen sie wohl weiterhin in Unterschondorf beim Postwirt.Angeblich informiert Eduard Selzam seine Familie erst ein Jahr nach der Heirat von seiner Eheschließung. Die Gründe hierfür können nur vermutet werden. Offensichtlich befürchtet er Einwände von Seiten seiner Angehörigen. Denn standesgemäß war seine junge Ehefrau natürlich nicht. Ein weiterer Hinweis auf die mangelnde Akzeptanz seiner Familie ergibt sich aus der Tatsache, dass Agathe in Utting beigesetzt wird und nicht wie ihr Mann und auch alle anderen Familienmitglieder im Familiengrab in Darmstadt. Andererseits stirbt Agathe als erste, hat keinerlei Bezug zu Darmstadt und ist zudem katholisch. Vermutlich ist es ihr wichtig, im katholischen Umfeld bestattet zu sein.Der Verliebtheit der ersten Jahre folgt offenbar bald die Ernüchterung. Zeitgenossen berichteten, dass das Ehepaar sogar getrennt die Mahlzeiten einnahm. Während der Hausherr im Esszimmer speiste, aß Agathe in der Küche. Der Bildungsunterschied zwischen den beiden mag einer der Hauptgründe für die nicht allzu glückliche Ehe sein. Agathe agiert eher als tüchtige Haushälterin denn als Partnerin auf Augenhöhe. Letzteres ahnt Eduard wohl schon beim Aushandeln des Ehevertrags. Agathe wird zwar den gängigen Prinzipien der Zeit gemäß gut abgesichert, der künstlerische Nachlass aber wird explizit vom Erbe ausgenommen. Auf ihn soll sie keinerlei Zugriff erhalten.<a class="mention" data-mention="#Portrait von Agathe" href="portrait-von-agathe" data-type="artwork" data-id="28" data-slug="portrait-von-agathe" data-text="Portrait von Agathe" data-cover="/uploads/Selzam_Portrait_Agathe_Hoeg_web_0bfdffb7c3.jpg" data-description="Für das kleinformatige Bildnis seiner Frau Agathe wählte Eduard Selzam einen engen Bildausschnitt. In der Art einer Büste zeigt er ihr Gesicht im Dreiviertelprofil und ihre Schultern vor einem unbestimmten beigefarbenen Hintergrund.
Die junge Frau hat eine frische Gesichtsfarbe und leicht gerötete Wangen. Ihr Bildnis erscheint lebenswahr und nicht idealisiert. Der Blick geht am Betrachter vorbei und scheint auf etwas ihr Gegenüberstehendes gerichtet. Mit Ausnahme des Hauttons und des Hintergrunds bestimmt der Akkord von Rot und Schwarz das Gemälde.
Sie trägt ein hochgeschlossenes Kleid mit dunklem Kragen und eine Haube mit einem kurzen hauchzarten Schleier, der ihre Physiognomie rahmt.
" data-inline="false">#Portrait von Agathe</a>&nbsp;Welche Rolle die Kinderlosigkeit für das Gelingen der Ehe spielt, kann auch nur erahnt werden. In einer Zeit, in der Frauen nicht nur durch ihre Ehemänner, sondern auch durch ihre Kinder definiert werden, kann die Ermangelung derselben nur als Makel empfunden werden, den man in zeitgemäßer Manier der Frau anlastet.Agathe Selzam verstirbt am 17. Mai 1935 im Alter von 73 Jahren in ihrem Zuhause in Utting. Ihr Mann wird sie um 17 Jahre überleben. Eduard Selzam lässt seine Ehefrau im Uttinger Dorffriedhof bestatten und bezahlt die Grabgebühr für 40 Jahre im Voraus. 1975 wird das Grab aufgelassen. &nbsp;

Während seines Aufenthalts beim Postwirt in Unterschondorf verliebt sich Eduard Selzam in die um drei Jahre jüngere Gastwirtstochter Agathe Steininger (geb. 21.09.1862, gest. 17.05.1935).

Ehefreuden - Eheleiden

Künstler

Eduard Selzam

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